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Hallenheft

Beim 34:34 gegen SG Flensburg/Handewitt II hat Ellerbek am Ende Glück

„Wir haben in allen Bereichen einen Schritt nach vorn gemacht, aber es gibt überall noch viel Verbesserungspotenzial.“ Matthias Karbowski, Trainer des TSV Ellerbek, war deshalb auch mit dem 34:34 seiner Mannschaft gegen die SG Flensburg/Handewitt II zufrieden. „Einen Sieg hätten wir nicht verdient gehabt“, gestand der Coach freimütig. Dass eigentlich die zweite Saisonniederlage in der Regionalliga Nord fällig gewesen wäre, wenn nicht Torwart Florian Knust Sekunden vor dem Abpfiff zum wiederholten Mal einen Wurf aus Nahdistanz abgewehrt hätte, war auch Karbowski klar. Knusts Parade gegen Linksaußen Mads Wiederhöft, der in Überzahl freigespielt worden war (Niklas Benkendorf hatte kurz zuvor eine Zwei-Minuten-Strafe erhalten), rettete Ellerbek das verdiente Unentschieden.

5:0-Start, aber zu viele Durchbrüche von Koscielski

Die Grundlage für einen möglichen Erfolg hatten die TSV-Männer in der ersten Halbzeit gelegt. Weil die 6:0-Deckung konzentriert begann und Keeper Knust auch aus der Nahdistanz nicht zu überwinden war, zog Ellerbek nach acht Minuten bis auf 5:0 davon. „Dabei waren wir gar nicht schlechter“, meinte Gästetrainer Olaf Knüppel, „aber wir haben einfach unsere Chancen nicht genutzt“. Knüppel, unter seinem Spitznamen „Baloo“ bestens in Hamburg und Umgebung bekannt und beruflich bedingt jetzt in Flensburg zu Hause, konnte aber wenig später aufatmen. Dank erfolgreicher Durchbrüche des Halblinken Marc Bjarne Koscielski, der wie vier seiner Mitspieler auch in der A-Jugend-Bundesliga spielt, und bedingungslosem Tempospiel aus der Abwehr heraus verkürzte die SG-Crew den Rückstand nach 20 Minuten auf ein Tor (9:10). Es gelang Ellerbek jedoch trotz einiger Fehlwürfe und vergebener Chancen, den Vorsprung bis zur Pause wieder auf 17:13 auszubauen. Hauptverantwortlich für die klare Führung war Knust. Der Torwart, der sich nach acht Minuten beim Stande von 5:0 am rechten Knöchel verletzt hatte, aber nach 15 Minuten ins Tor zurückkehren konnte, wehrte bis zur Pause zwölf Bälle ab.

Effektivem Angriffs-Trio fehlt am Ende Kraft

Dass es trotz des Fehlens von Kapitän Hennes Paulsen (Fußverletzung) im Angriff besser lief als in den beiden Begegnungen zuvor, lag an der Präsenz von Torjäger Niklas Benkendorf, der nach auskurierten Wadenproblemen sein Saisondebüt gab, an Max Niemann und dessen Dynamik und Durchsetzungskraft, aber auch an Fynn Beutler. Der Linkshänder überzeugte auf der Position von Hennes Paulsen und traf in seinem ersten Punktspiel im TSV-Trikot gleich viermal. Auf 23 Tore kam das Rückraum-Trio insgesamt, wobei sich Niemann auch als sicherer Siebenmeter Schütze erwies. Allerdings fehlte es an Entlastung. Lasse Finck und Alex Most sorgten nur für kurze Verschnaufpausen, so dass es Ellerbeks Angriffen in der Schlussphase an Wucht mangelte. „Die Flensburger haben uns durch ihr Tempospiel auch im Rückzugsverhalten alles abverlangt“, erklärte Ellerbeks Trainer Jonas Mecke das Nachlassen gegen Ende. „Unser Plan, Ellerbek läuferisch zu fordern, um unsere konditionellen Vorteile zu nutzen, ist nicht ganz aufgegangen“, sagte Olaf Knüppel. „Ich bin aber stolz, dass sich meine Mannschaft gegen einen starken Gegner so gut behauptet hat.“

Trainer Karbowski sieht Team auf gutem Weg

Olaf Knüppel und Matthias Karbowski, die sich noch aus ihrer Zeit beim SV Henstedt-Ulzburg kennen, sprachen in ihrer Analyse von einer „Werbung für den Handball“. „Wir dürfen in der Abwehr aber nicht so viele Zweikämpfe verlieren und müssen uns vorn noch besser an unsere taktischen Vorgaben halten“, meinte Ellerbeks Coach Karbowski. „Bedenkt man jedoch, dass wir bisher noch nie in bester Besetzung spielen konnten, sind wir auf einem guten Weg“, fügte er hinzu. Wichtig für den Punktgewinn war auch die Intuition von Kollege Mecke. Er entschied sich in der 55. Minute (31:30), noch einmal den Torwart zu wechseln, obwohl Alex Pinski zweimal spektakulär gerettet hatte. Knust kam und parierte in der Folge zweimal gegen den unbedrängten Linksaußen – Punkt gerettet. Erst nach der letzten Abwehr löste sich die Spannung bei den über 300 Zuschauern in der Harbig-Halle in standing ovations. Sie werden am Reformationstag (31.10.) wieder kommen, wenn Ellerbek Aufsteiger TSV Weddingstedt empfängt (16 Uhr). mbd

Statistik/Aufstellung (Tore/davon Siebenmeter)

Knust, Pinski (8.-15. Min./43.-55.); Niemann (11/3), Niklas Benkendorf (8), Beutler, Thöneböhn (je 4), Lasse Most, Tennenbaum, Quardfasel (je 2), Wedel (1), Finck, Alex Most; nicht eingesetzt: Paulsen, Wrede, Stippel.

Spielverlauf: 5:0, 7:2 (10.), 7:5, 9:5, 10:7, 11:10 (23.), 13:10, 16:12, 17:13 – 17:14, 18:14, 20:16 (36.), 20:18, 23:20, 23:22, 24:24 (44.), 27:25, 31:29 (54.), 31:31, 33:31, 34:32 (58.), 34:34.

TSV Halle Spiel gegenen SG FleHa 2
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