Beim 31:26 steigert sich der TSV Ellerbek nach der Pause
Es wurde das von Trainer Jonas Mecke erwartete schwere Spiel. Im Regionalliga-Duell mit Aufsteiger FC St. Pauli galt Ellerbek zwar als klarer Favorit. Aber der Gast ging mit hoher Motivation in die Partie, spielte variabel, trotzte dem TSV zur Pause ein 16:16 ab und blieb auch zu Beginn der zweiten Halbzeit ein ebenbürtiger Gegner. „Wir hatten in den Anfangsminuten in der Abwehr keinen richtigen Zugriff und waren vorn zu ungeduldig und im Abschluss überhastet“, kritisierte Jonas Mecke. „In der zweiten Hälfte hat die Mannschaft aber dann in der 6:0-Deckung hervorragend gestanden und damit die Grundlage für den Erfolg gelegt“. Als wichtiger Eckpfeiler der Defensive erwies sich dabei Torwart Alex Pinski. Zunächst hatte er sich schon nach sechs Minuten wegen Hüftbeschwerden auswechseln lassen. Da jedoch Florian Knust in der Folgezeit kaum einen Ball an die Hände bekam, schickten die Trainer den ehemaligen HSVH-Keeper in der zweiten Halbzeit zurück ins Tor, wo er dann zwei Siebenmeter und etliche weitere Würfe abwehrte.
Weil acht Stammkräfte fehlten, kam Politz am Abend von Sylt
Blickt man auf die Tabelle der Regionalliga Nord, dann war dieser Sieg ähnlich zu bewerten wie die Erfolge gegen die anderen Aufsteiger Sieverstedt und Weddingstedt. Unter der Prämisse, einen Platz unter den Top 5 erreichen zu wollen, waren die beiden Punkte Pflicht. Doch formulierten Mannschaft und Trainer dieses Saisonziel unter Voraussetzungen, die schon am ersten Spieltag nicht mehr gegeben waren, als Georg Butenschön, Jasper Nicolai und Lennard Benkendorf bedingt durch Verletzungen vorläufig aus dem Kader ausschieden. Bedenkt man, dass Ellerbek Männer in den ersten sechs Punktspielen weitere gravierende Ausfälle zu kompensieren hatten und deshalb noch nie in bester Besetzung auflaufen konnten, sind die bis dato erreichten 10:4 Punkte hoch zu bewerten. Vor dem Spiel gegen St. Pauli hatten sich die personellen Probleme sogar noch zugespitzt. Nach dem sich schon Fynn Beutler (Fieber) abgemeldet hatte, sagte am Morgen auch Kreisläufer Antonio Wedel (Fieber) ab. Da zudem Jens Thöneböhn und Hennes Paulsen noch nicht fit waren und auch die Linksaußen Timo Tennenbaum und Simon Rix nicht
zur Verfügung standen, musste improvisiert werden. Neben Martin Schlesselmann (3. Herren) rückte Niklas Politz (2.) in den Kader. Politz brach dafür seinen Kurzurlaub auf Sylt ab, setzte sich in den Zug und war um 19 Uhr in der Halle.
Elfmal „Bang-Bang“ Benkendorf
Politz übernahm die Position des Linkshänders im rechten Rückraum und war durch seine Schnelligkeit und Wendigkeit ein ständiger Unruheherd für den Gegner. Dass er für seine drei Tore neun Versuche brauchte, machte ihm niemand zum Vorwurf. Probleme im Abschluss hatte auch Kreisläufer Lasse Most. Der ließ aber auch viel Kraft in der Abwehr, wo er im Mittelblock der 6:0-Deckung zusammen mit Bruder Alex oder Niklas Benkendorf den Laden dicht hielt. Defensivqualitäten offenbarte auch Yannick Wrede. „Stelze“ stand auf den Halbpositionen und auf Außen seinen Mann und überließ das Torewerfen anderen. Als überragender Schütze traf Benkendorf elf Mal und schraubte sein Trefferkonto auf 38 (im Schnitt 7,6 bei fünf Einsätzen). „Mister Zuverlässig“, Mats Quardfasel, kam zwar nur zu einem Tor von rechts außen, riss die 300 Zuschauer aber mit seinen Sprungwürfen nach Tempogegenstößen mit. Und Spielmacher Max Niemann nutzte die Räume im St.-Pauli-Verband, als der Gast versuchte offensiver zu decken. „Wir haben jetzt acht Tage Zeit bis zum Spiel in Hürup“, sagte Trainer Jonas Mecke in der Hoffnung,
dass sich Kranke und Urlauber dann wieder integriert haben werden. Bei Jens Thöneböhn (Fingerbruch) und Hennes Paulsen (Patellasehne) könnte die Zeit knapp werden. Aber Kapitän Paulsen stündezumindest als Siebenmeter-Schütze zur Verfügung. Während er zweimal traf, vergab St. Pauli drei Strafwürfe. mbd
TSV Ellerbek – FC St. Pauli 31:26 (16:16)
Aufstellung (Tore/davon 7-Meter): Pinski, Knust; Niklas Benkendorf (11), Lasse Most, Quardfasel (je 5), Niemann, Politz (je 3), Paulsen (2/2), Alex Most, Schleßelmann (je 1), Finck, Wrede, Stippel; nicht eingesetzt: Thöneböhn.
Spielverlauf: 0:2, 3:6 (10. Minute), 4:7, 7:7, 9:8 (20.), 12:9, 14:11(25.), 15:16, 16:16 – 18:16, 20:17, 24:20 (41.), 28:23 (49.), 31:24, 31:26.
