Ellerbek unterliegt Schülp/Westerrönfeld/Rendsburg 28:29
Spannung bis zur letzten Minute bekamen die 300 Zuschauer in der Harbig-Halle auch im Spiel ihres TSV Ellerbek gegen die HSG Schülp/Westerönfeld/Rendsburg geliefert. Allerdings reichte es für das Heimteam anders als in den vergangenen Wochen diesmal nicht zum Erfolg. Obwohl es elf Minuten vor dem Ende noch gut aussah, als die Mannschaft innerhalb von drei Minuten drei Zeitstrafen kompensierte und mit 23:22 in Führung gegangen war, verlor Ellerbek am Ende mit 28:29 (11:13). „In der zweiten Halbzeit hat uns in der Abwehr der Zugriff im Zweikampfverhalten gefehlt. Vor allem die fünf Tore von Niklas Ranft haben uns wehgetan“, sagte TSV-Trainer Matthias Karbowski nach der Niederlage. Insgesamt war der routinierte Linkshänder mit seinen Schlagwürfen neunmal erfolgreich.
Ohne Niklas Benkendorf und „ohne“ Torhüter
Ein zweites Ellerbeker Manko war die Leistung der Torhüter. Weder Alexander Pinski noch Florian Knust, der sich zu Beginn der zweiten Halbzeit versuchte, erreichten Normalform. Dagegen schienen auf des Gegners Seite Alexander Haß und später auch Nico Alberti ihren Kasten zeitweise vernagelt zu haben.
„Das Duell auf der Torhüterposition haben wir klar verloren, da hätten wir heute mehr Paraden gebraucht“, sagte Coach Karbowski. Dass diese Defizite in der Defensive im Angriff nicht wettgemacht werden konnten, hatte einerseits personelle Gründe, denn neben den langfristigen Ausfällen im Rückraum, musste diesmal auch der Hauptschütze Niklas Benklendorf passen. Er hatte sich im Training eine Bänderverletzung am Fuß zugezogen und wird wahrscheinlich drei Wochen pausieren müssen. Zwar stand dessen Bruder Lennard nach der Pause zumindest für zwei Kurzeinsätze zur Verfügung und „Zwillings-Papa“ Lasse Finck unterbrach seine Elternzeit, um wenigstens ein paar Angriffe auszuhelfen. Im Großen und Ganzen wurde jedoch im Spielaufbau improvisiert, so dass man nur selten auf eingespielte Varianten zurückgreifen konnte.
Einige mutige Aktionen, aber zu viele Mängel nach der Pause
Unter diesen erschwerten Voraussetzungen zog sich Ellerbek über weite Strecken gegen eine kompakte HSG-Deckung auch ohne Spielmacher gut aus der Affäre. Yannick Wrede gefiel durch mutige Aktionen und Niklas Politz nutzte seine Schnelligkeit zu einigen Durchbrüchen. Spielerische Elemente wie das Freispielen der Außen durch schnelle Ballzirkulation blieben allerdings beim TSV die Ausnahme, zumal Schülp die Angriffe mit hohem körperlichen Einsatz bekämpfte. Bezeichnend für diese Mängel war, dass der sonst enorm effektive Rechtsaußen Mats Quardfasel in der zweiten Halbzeit nur zwei Chancen, aber aus ungünstigem Winkel, bekam und 40 Sekunden vor Schluss mit der Möglichkeit zum 26:26 am Torwart scheiterte. „Aber Mats konnte aus beruflichen Gründen auch unter der Woche nicht trainieren“, erklärte Trainer Karbowski.
Auch gegen Lübeck droht eine Niederlage
So mussten die Ellerbeker nach vier Siegen in Folge mal wieder eine Niederlage hinnehmen und fielen in der Tabelle der Regionalliga Nord auf Platz sieben zurück. Am kommenden Sonnabend ist der MTV Lübeck in der Harbig-Halle zu Gast. In Anbetracht der personellen Beschränkungen wird Ellerbek auch in diesem Spiel die Außenseiterrolle zukommen. mbd
TSV Ellerbek – HSG Schülp/Westerrönfeld/Rendsburg 28:29 (11:13)
Aufstellung (Tore/davon 7-Meter): Pinski, Knust; L. Most (6/3), Politz (5), L. Benkendorf (5/3), Wrede, Tennenbaum (je 4), Quardfasel (2), A. Most, Finck (je 1), Wedel, Paulsen; nicht eingesetzt: Sasse, Schleßelmann.
Spielverlauf: 0:1, 2:1, 3:4, 5:7 (17. Minute), 10:11, 10:13, 11:13 – 11:15, 13:17, 15:17 (39.), 15:18, 17:18, 18:20, 20:20, 22:21 (47.), 23:22, 23:25 (53.), 27:28, 28:29.
