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Hallenheft

Auswärtige Trommler wurden nach 45 Minuten ruhig gestellt

Am Reformationstag verschafften sich in der Harbig-Halle die „fahrenden“ Trommler des TSV Weddingstedt Gehör. Im Punktspiel der Regionalliga Nord beim TSV Ellerbek feuerten die Fans des
Aufsteigers ihre Mannschaft unermüdlich an. Als jedoch Ellerbek in der 45. Minute seinen Vorsprung erstmals auf sechs Treffer ausbaute (21:15), verebbten die auswärtigen Stimmen allmählich. Da war die Vorentscheidung gefallen. Zumal den Gästen, die von Beginn an mit hohem körperlichen Einsatz zu Werke gegangen waren, sichtlich die Kraft ausging. „Für uns Trainer auf der Bank war das eine entspannte Schlussviertelstunde“, sagte Coach Jonas Mecke nach dem lockeren 31:24 (15:9).

Klare spielerische Vorteile, aber noch zu viel Ungeduld im Aufbau

Obwohl mit Linksaußen Jens Thöneböhn (Fingerbruch) erneut ein Stammspieler aussetzen musste und Kapitän Hennes Paulsen (noch Fußprobleme) nur Kurzeinsätze zugemutet wurden, hatte Ellerbek von Beginn an personelle Vorteile. Während Weddingstedt versuchte über schnelle Ballgänge und Zweikämpfe zu Kreisdurchbrüchen zu kommen, in Luka Schmidtke aber nur einen gefährlichen Rückraumspieler aufbot, war Ellerbek von allen Positionen gefährlich und erspielte sich seine Chancen meist nach einstudierten Auslösehandlungen. Allerdings lief das Aufbauspiel besonders in der Anfangsphase bisher nicht flüssig und litt oft unter falschen Entscheidungen der Ballführer. „Es fehlte uns manchmal die Geduld“, sagte Jonas Mecke. „Und man merkte uns an, dass wir noch nicht gut eingespielt sind. Wir haben noch keinen Rhythmus.“

Benkendorf und Quardfasel waren die besten Individualisten

Letztlich waren die Hausherren aber immer Herr der Lage. Sie hatten in Niklas Benkendorf einen Rückraumschützen, der je nach Bedarf traf, in Mats Quardfasel einen nahezu unfehlbaren Rechtsaußen und in Alex Pinski und Florian Knust die besseren Torhüter. Knust hatte letztlich großen Anteil daran, dass seine Mannschaft nach dem 17:15 (39.) davonzog und auch nicht wieder herankam. Er parierte mehrfach Bälle aus Nahdistanz und wehrte beim Stande von 25:19 (51.) auch einen Siebenmeter von Schmidtke ab. Danach nutzte Trainer Matthias Karbowski die Gelegenheit, allen Spielern Einsatzzeiten zu geben. Das war zwar dem Spielfluss nicht zuträglich. Der war aber auch gar nicht mehr notwendig, da die Gästeabwehr inzwischen auch durch Einzelaktionen leicht zu überwinden war.

Abwehr findet langsam zu alter Stärke zurück

Dass die eigene 6:0-Deckung langsam zu alter Stärke zurückfindet, zeigte sie zu Beginn der zweiten Halbzeit. Der Mittelblock mit den Gebrüdern Lasse und Alex Most sowie im Wechsel Benkendorf schloss das Zentrum und auf den Halbpositionen wurde seitlich schnell verschoben oder aggressiv auf die Ballführer herausgetreten. Wie belastbar das Bollwerk wirklich schon wieder ist, wird man aber erst nach dem nächsten Spiel sagen können. Am Sonntag, den 10. November, muss Ellerbek nämlich beim derzeitigen Tabellenführer MTV Lübeck antreten, der sich bis dato noch keine Blöße gegeben hat (10:0 Punkte). mbd

TSV Ellerbek – TSV Weddingstedt 31:24 (15:9)
Aufstellung (Tore/davon Siebenmeter)
Knust (ab 36. Minute), Pinski; Niklas Benkendorf (8), Quardfasel (5), Niemann, Tennenbaum (je 4), Beutler (3), Paulsen (2/2), Lasse Most, Wedel, Finck, Wrede, Stippel (je 1), Alex Most, Rix.
Spielverlauf: 0:1, 2:3, 4:3 (10.), 7:4 (15.), 7:6, 11:9 (23.), 15:9 – 15:11, 16:13, 17:15 (39.), 21:15 (45.),23:16, 31:23, 31:24.

Benkendorf beim Abschluss gegen Flensburg-Handewitt 2
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