Ellerbek ist beim 28:34 chancenlos
„Wir hätten heute noch eine Stunde weiterspielen können und hätten doch nicht zu unserer Normalform gefunden“, sprach Trainer Matthias Karbowski Klartext. Im Auswärtsspiel bei der ambitionierten HG Hamburg-Barmbek hatte er sich mit den Männern des TSV Ellerbek viel vorgenommen, wollte den Hamburgern in der Tabelle der Regionalliga-Nord auf den Pelz rücken, war dann aber deutlich mit 28:34 (16:19) gescheitert. „Ich mache den Jungs aber keinen Vorwurf. Sie haben alles versucht und nie aufgegeben. Aber die Zahl technischer Fehler und individuelle Schwächen im Zweikampf waren nicht zu kompensieren“, schloss Karbowski seine Analyse. Man habe aber lediglich ein Auswärtsspiel bei einem der heißen Meisterschaftsanwärter verloren und dabei eine der bislang schlechtesten Saisonleistungen geboten, relativierte der Coach die Niederlage. „Ich weiß, was meine Jungs können, wenn sie ihre Qualitäten ausspielen. Aber dafür war heute nicht der Tag“, sagte der TSV-Trainer.
Zu viele technische Fehler und Zweikampfmängel
Dabei hatten die Ellerbeker so gut in die Partie gefunden. Es waren Ballgewinne gelungen und nach fünf Minuten stand eine 3:1-Führung zu Buch. Aber dann schlichen sich die ersten Ungenauigkeiten im Spielaufbau ein. Die Gastgeber zogen nach einem 5:0-Lauf mit 6:3 in Front und ließen den TSV in der Folgezeit nur noch einmal aufkommen (7:6). „Wir waren in der ersten Halbzeit dicht dran und ich hatte auch nach der Pause noch lange das Gefühl, dass wir die Partie noch einmal drehen könnten“, sagte Coach Karbowski. „Aber immer wenn wir gerade einen Treffer aufgeholt hatten, verloren wir in der Abwehr gleich wieder einen Zweikampf und mussten wieder neu ansetzen“, schilderte er das Dilemma. Nach dem 28:23 (44.) sorgte die HGHB mit vier Toren in Folge für die Vorentscheidung (32:23). Danach bewies die TSV-Crew Moral und verkürzte den Abstand noch einmal auf sechs Treffer.
Chance zur Rehabilitierung
Durch die Niederlage des MTV Lübeck in Hürup schob sich die Tabelle noch enger zusammen. Die ersten zehn Clubs sind maximal nur durch fünf Minuspunkte voneinander getrennt. Die punktgleichen Top-Teams HG Hamburg-Barmbek und THW Kiel II (18:6) stehen gerade mal vier Minuspunkte besser da als Ellerbek (12:10). Insofern könnte das nächste Wochenende richtungsweisend sein. Ellerbek muss am Freitag zu Hause gegen Marne/Brunsbüttel spielen und zwei Tage später bei der HSG Schülp/Westerrönfeld/Rendsburg antreten. Bei zwei Siegen bliebe die Mannschaft im Geschäft. Anderenfalls verlöre man das angepeilte Saisonziel, unter die Top-5 zu gelangen, zumindest für einige Zeit aus den Augen. mbd
HG Hamburg-Barmbek – TSV Ellerbek 34:28 (19:16)
Aufstellung (Tore/davon 7-Meter): Pinski, Knust; Niklas Benkendorf (6), Tennenbaum (5), Paulsen (4/4), Stippel, Wedel (je 3), Niemann, Beutler, Lasse Most (je 2), Wrede (1), Finck, Politz, Rix; nicht eingesetzt: Quardfasel, Nicolai.
Spielverlauf: 0:2, 1:3 (5. Minute), 6:3, 7:6, 9:6, 12:7 (18.), 12:9, 14:11 (24.), 17:11 (27.), 18:16, 19:16 – 22:16 (35.), 22:18, 24:18, 28:23 (44.), 32:23 (49.), 32:26, 34:28.
