35:30 gegen Schülp/Westerönfeld/Rendsburg auch ohne Niemann
„Das war die Reaktion, die wir uns erhofft hatten“, sagte Trainer Jonas Mecke. Nach dem 35:30 (19:14) des TSV Ellerbek gegen die HSG Marne/Brunsbüttel waren Mecke und seine Kollegen Matthias Karbowski und Tarek Fejry sichtlich erleichtert und mischten sich nach dem Schlusspfiff unter die vielen Zuschauer, die trotz der parallel im TV übertragenen WM-Partie Deutschland gegen Schweiz in die Harbig-Halle gekommen waren. Das TSV-Team, das die Ausfälle von Alex Most und Max Niemann verkraften musste und zudem Lasse Most, Hennes Paulsen und Fynn Beutler nur eingeschränkt einsetzen konnte, leistete sich im Angriff kaum technische Fehler und bekam auch den gegnerischen Rückraum nach anfänglichen Problemen (11:12) zusehends besser in den Griff. Maßgeblichen Anteil an der Wende auf dem Spielfeld hatte Torwart Alex Pinski, der den glücklosen Florian Knust beim Stande von 8:11 nach der ersten Auszeit ablöste. Mit zwei gehaltenen Siebenmetern gegen den HSG-Hünen Leif Friedrichs (10/3) half er seiner Mannschaft in die Spur, die nach einem 6:0-Lauf selbst mit 19:13 in Führung ging. Das 19:13 kurz vor der Pause leitete er selbst mit einem präzisen langen Pass ein, den Timo Tennenbaum artistisch im Sprung annahm, stolperte, den Ball dann aber noch unter dem Jubel der 200 Besucher ins
Netz wuchtete.
Finck und Wrede wachsen über sich hinaus – Politz stark in der Defensive
Ellerbek überzeugte mit einer engagierten und flexiblen 6:0-Deckung, in der der Mittelblock mit Niklas Benkendorf und Antonio Wedel phasenweise durch Lasse Most entlastet wurde, aber auch auf den Halbpositionen gute Unterstützung fand. Dabei imponierte Niklas Politz gegen den zwei Köpfe längeren Friedrichs, und Yannick Wrede zeigte auf der linken Seite, welche Fortschritte er auch in der Defensivarbeit gemacht hat. Im Spielaufbau überzeugte Lasse Finck mit seiner besten Saisonleistung. Er schloss als effektiver Spielmacher nicht nur die Lücke des etatmäßigen Mittelmanns Max Niemann, sondern überraschte den Gast auch durch seine Torgefährlichkeit. Siebenmal traf Finck, genauso oft wie Benkendorf, der im Abwehrzentrum aber zudem noch Schwerstarbeit verrichtete. Dass „Banger“ dennoch ein paar Verschnaufpausen bekam, war das Verdienst von Yannick Wrede. Der lange Schlaks spielte mutig, war stets torgefährlich und steuerte zum fünften Heimerfolg der Saison vier Treffer bei.
Alex Pinzki ebnet Weg zum fünften Platz
Wie immer Verlass war auf die Ellerbeker Außen. Timo Tennenbaum und Mats Quardfasel gelangen je drei Tore wie auch Fynn Beutler, der trotz Schulterschmerzen die Zähne zusammen biss und damit den ebenfalls angeschlagenen Hennes Paulsen entlastete. Die Grundlage für den wichtigen Sieg, der den TSV Ellerbek in der Regionalliga Nord auf den fünften Platz klettern ließ, legte Torwart Pinzki, der am Ende auf elf Paraden kam. Auf ihn (und Knust) wird es auch am Sonntag bei der HSG Schülp/Westerrönfeld/Rendsburg ankommen (19 Uhr, Heidesand-Halle), wo die Gastgeber nach 2:10 Punkten unter Zugzwang stehen und nicht in die Abstiegszone geraten wollen. mbd
TSV Ellerbek – HSG Marne/Brunsbüttel 35:30 (19:14)
Aufstellung (Tore/davon 7-Meter): Pinski, Knust; Niklas Benkendorf, Finck (je 7), Paulsen (5/2), Wrede (4), Tennenbaum, Quardfasel, Beutler (je 3), Lasse Most, Politz, Wedel (je 1), Thöneböhn; nicht eingesetzt: Stippel, Rix.
Spielverlauf: 0:1, 2:4, 6:6, 8:11 (14. Minute), 11:12 (20.), 13:12, 19:13 (30.), 19:14 – 20:14, 24:17 (37.), 27:21, 27:23 (48.), 32:25 (53.), 33:29, 34:30, 35:30.
