Ellerbek gewinnt in Westerrönfeld mit 29:28
Fast hätte die Vielzahl vergebener klarer Torchancen das Schicksal des TSV Ellerbek im Auswärtsspiel bei der HSG Schülp/Westerrönfeld/Rendsburg besiegelt. Doch da die Mannschaft trotz dieser Abschlusschwäche nie den Glauben an sich verlor, verkraftete sie auch eine 0:7-Durststrecke Mitte der zweiten Halbzeit und gewann am Ende verdient mit 29:28 (14:11). „Wir waren die bessere Mannschaft“, sagte TSV-Trainer Jonas Mecke, „aber wir hätten die Partie früher und klarer für uns entscheiden müssen“, fügte er hinzu.
Schlechte Chancenverwertung bringt Gegner zurück ins Spiel
Auch ohne seinen Kapitän Hennes Paulsen (Urlaub) knüpfte Ellerbek an die gute Leistung aus dem Heimspiel gegen Marne/Brunsbüttel an. Die Abwehr stand sicher und es gelangen Ballgewinne, die allerdings nur zu Beginn zu Toren genutzt wurden. Statt den 2:0-Vorsprung auszubauen, geriet die TSV-Crew mit 4:7 in Rückstand (17. Minute). Erst als Linksaußen Simon Rix sein Visier besser eingerichte hatte, also andere Wurfvarianten wählte, kam Ellerbek wieder in die Spur, glich aus und führte zur Pause mit 14:11. Zu Beginn der zweiten Halbzeit konnte sich die Mannschaft dank engagierter Defensivarbeit und verbesserter Wurfquote sogar auf 23:17 absetzen. Doch dann holten die Gastgeber Treffer um Treffer auf. Nicht weil sich die Mannschaft besonders steigerte, sondern weil die Ellerbeker gut heraus gespielte Chancen nicht nutzten. Über zwölf Minuten gelang kein Tor mehr, und die HSG übernahm nach 53 Minuten mit 25:24 das Kommando.
Niklas Benkendorf dreht an Ende noch mal auf
„Wir haben nicht schlechter gespielt als zuvor, hatten weiterhin gute Lösungen, aber scheiterten immer wieder am gegnerischen Torwart“, erklärte Coach Mecke. Den Bann brach schließlich Niklas Benkendorf mit einem Siebenmeter. Nachdem zuvor Max Niemann einen Strafwurf vergeben hatte, traf „Banger“ vom Punkt zum 25:25. Der herausragende Rückraumschütze, der dank Yannick Wrede und Lasse Most zwischenzeitlich wenigstens ein paar Minuten in Abwehr und/oder Angriff verschnaufen konnte, drehte in der Schlussphase noch einmal auf und legte mit drei weiteren Toren den Grundstein für den Erfolg. Der vorentscheidende Treffer zum 29:27 gelang ihm dabei 20 Sekunden vor dem Ende in Unterzahl, als Fynn Beutler eine Zwei-Minuten-Strafe verbüßte. „Die Mannschaft war in Westerrönfeld mental noch stärker als am Freitag zuvor gegen Marne/Brunsbüttel“, sagte Trainer Mecke. „Sie hat mit großem Willen und Kampfgeist eine fast schon verlorene Partie noch gedreht.“ Zum Ende der ersten Halbserie in der Regionalliga Nord kletterte Ellerbek bei 16:10 Punkten auf Tabellenplatz fünf, einen Rang, den man auch
zum Saisonende anstrebt. mbd
HSG Schülp/Westerrönfeld/Rendsburg – TSV Ellerbek 28:29 (11:14)
Aufstellung (Tore/davon 7-Meter): Pinski, Knust; Niklas Benkendorf (11/1), Niemann (5/3), Finck, Wrede, Rix (je 3), Beutler (2), Lasse Most, Wedel (je 1), Tennenbaum, Quardfasel, Politz, Stippel.
Spielverlauf: 0:2, 2:2, 2:3, 4:3, 7:4, 8:5 (18. Minute), 8:9, 11:11 (27.), 11:14 – 11:16, 12:17 (33.), 15:17, 16:18 (37.), 16:22, 18:24 (42.), 25:24 (54.), 25:26, 26:28 (58.), 28:29.
